Cocktail Time
Der Pazifik ist geschafft und nach einigen Tagen auf der kleineren Insel Fatu Hiva, segeln wir Richtung Norden. Hiva Oa ist ein „Designated Port of Arrival“. Das bedeutet, wir können offiziell in das Land einreisen! Französisch Polynesien liegt vor uns. Ein Land, das von den Ausmaßen her – die Wasserfläche eingerechnet – wohl eines der größten Länder der Welt wäre. Ist es doch halb so groß wie ganz Europa.
Für uns stehen die Marquesen, die Tuamotus und die Gesellschaftsinseln samt der berühmten Inseln Tahiti und Bora Bora an.
Darauf ein Cocktail! Unser erster Willkommenscocktail geht an den Verlierer unserer Trans-Pazifik Wette.

Der größte Tiki Polynesiens
Fatu Hiva haben wir wandernd erkundigt. Doch Hiva Oa ist doch eine Nummer zu groß – kurzerhand beschließen wir ins Reisebudget zu greifen und uns einen Mietwagen für einen Tag zu besorgen.
Kurzer Hand überreden wir Melody und Cliff von der Lella uns zu begleiten. Die beiden haben einfach immer gute Storys zu erzählen – Amerikaner, die in Thailand leben und derzeit um die Welt segeln. Das Boot hat Cliff in Australien gekauft, in Thailand hergerichtet und ist nun fast einmal rum. Cliff erzählt uns von Seenotfällen, bei denen er unter anderem sein erstes Boot aufgeben und von der US Coastguard abgeborgen werden musste, während Melody uns allerhand über die Naturmedizin in tropischen Regenwäldern beibringt. Wie behandel ich Denghe-Fieber? Was hilft gegen Magenschmerzen? Was mache ich, wenn mich doch Parasiten befallen haben.
Die Fahrt zu unserem Ziel vergeht wie im Flug. Wir halten zwar an jeder Ecke, um die Aussicht auf uns wirken zu lassen, aber am Ende sind die Distanzen doch keine großen.
Entlang einer kleinen Küstenstraße geht es in den Nordosten der Insel. Vorgewarnt von Freunden empfinden wir die Straßen deutlich besser als erwartet. Nordlichter eben :)
Bei Regen sollte man diese aber wohl besser nicht benutzen. Zahlreiche Steinschläge zeichnen den geteerten Weg. Grund genug, den großen Pickup zu buchen. In einem kleinen Dorf geht es rechts weg und steil den Berg hinauf. Pünktlich am Ziel beginnt es zu regnen. Na wunderbar! Glücklicherweise finden wir einen Unterstand mit Infotafeln und können uns erstmal informieren, was wir hier zu sehen bekommen. Prehistorische Tikis. Statuen der Ureinwohner Polynesiens. Andenken an die damalige Zeit. Unter anderem der größte Tiki aus vergangener Zeit ganz Französisch Polynesiens. Über 2,5 m misst der Riese und starrt gebannt vom Hügel auf uns hinab. Auch die anderen Tikis sind spannend zu besichtigen. Auch hier treffen wir auf den Namen Thor Heyerdahl. Seine Crew hat damals bei Ausgrabungen und Restaurierung der Tikis geholfen.
Es ist früher Mittag. Im Dorf finden wir eine Snackbar, essen frisches Obst und Baguettes. Frisch gestärkt, geht es weiter. Am Flughafen vorbei, der deutlich größer ist als erwartet, durch unser Hafendorf in die andere Richtung. Am nunmehr westlichsten Ende der Insel finden wir eine wunderschöne Kirche aus einzelnen Steinen zusammengesetzt. Mühsehlige Handarbeit lässt sich in dem Mauerwerk erkennen. Selten habe ich eine so schöne Kirche gesehen. Schlicht und doch anmutig.







