Wieder ein neues Atoll. Derzeit sind wir echt am Island Hopping! Nach ein paar herrlichen Tagen auf Taou motorten wir weiter in den Süden. Zurück in unseren Freundeskreis. Jaleo Primero, Nalani, Skjoellmoen, Pepper – viele Boote und Crews, die wir kennen! Wir wissen gar nicht, wohin zuerst um „Hallo“ zu sagen!
Spontan erfahren wir, dass die Ocean Fellows tauchen gehen wollen. Abends liegen wir faul auf dem Sofa, lassen den Tag ausklingen und ich schreibe der Tauchschule – Sie haben noch zwei Plätze für uns frei! Und so werden wir am nächsten Morgen direkt um 09:00 Uhr von den Jungs abgeholt. Das Dinghi lassen wir im Hafen zurück und steigen auf die Ladefläche eines Pickups! Ich muss über beide Ohren grinzen: Hier gibts scheinbar einfach keine Polizei, denn auf den Marquesas wurden wir noch gewarnt, dass dies strafbar sei.. Wir genießen Fahrtwind und Inselrundfahrt zu gleich. 3 km später biegen wir auf einen Schotterweg ab und stehen wieder am Wasser. Das Atoll ist das erste, das gut ausgebaute Straßen und eine große Infrastruktur hat. Und dennoch ist die Insel nur wenige 100 Meter breit. Zwischen den Palmen steht eine Hütte mit Tauchequipment bereit. Matild ist eine dieser überdrehten Tauchinstruktoren, die einen irgendwie an ein Huhn auf Drogen erinnert. Mit überschwänglicher Freunde und viel „Let’s go“ Rufen werden wir willkommen geheißen! Wieder einmal bin ich froh, dass man unter Wasser nicht reden kann ;-) Nachdem alle den Papierkram ausgefüllt und ihre 7 Sachen zusammengepackt haben, geht es los. Ein solides Tauchboot. Den Fahrer nenne ich
Mr. Lion King. Passend zu seinem Shirt 🦁.
Die zwei 200 PS Motoren heulen auf. Mr. Lion King gibt Gas – 6 Meilen sind es bis zum Pass. Die Zeit vergeht wie im Fluge und bald springen die ersten Taucher durch das Tor von Bord. Platsch, Platsch, Platsch. Auch ich lande im Wasser. Jonas treibt neben mir. Schnell prüfe ich mein Equipment, denn Matild möchte abtauchen. 👌🏼👎🏼 Das Kommando in die Tiefe zu gehen. Ich habe zu wenig Gewicht dabei, strampelnd mache ich mich auf den Weg in Richtung Meeresboden. Korallen und Fische erwarten uns. Langsam tauchen wir entlang der Korallen in die Tiefe. In der Ferne ist es Dunkel. Der Hang fällt steil ab in einen Abgrund. Mir schaudert es. Schnell widme ich mich wieder den Korallen und Fischschwärmen. Dann sehe ich eine Bewegung im Augenwinkel. Ich drehe mich um und rechne mit einem Hai. Doch die anmutige Bewegung gehört einem Rochen. Einem Manta. Einem riesigen Manta. Mit einer Spannweite von über 2 m. Mir bleibt der Atem weg. Erst nach einigen Sekunden denke ich wieder dran, Blubberblasen auszupusten. Der Manta hat keine Angst, er kommt näher, gleitet an mit vorrüber, dreht um und scheint mich zu mustern. Die anderen Taucher sind hinter mir. Ich höre ihre leisen Atemzüge. Doch dies ist ein Moment für mich und diesen Manta. Ich blende alles andere aus. Gemeinsam tauchen wir am Riff entlang. Es scheint als wären wir alleine auf dieser Welt. Als er mich verlässt, schaue ich ihm sehnsüchtig hinterher. Tschüss, mein Freund. Danke, dass du mich an deinem Leben hast teilhaben lassen. Für mich geht es weiter. Unsere Gruppe taucht entlang des Riffes bis in die Nähe des Passes. Dort dürfen wir heute leider nicht tauchen. Die Strömung ist zu gefährlich. Das Wasser fließt aus dem Atoll heraus und fällt dahinter in die Tiefe. Man würde einfach mitgerissen werden. Bleiben wir also lieber bei den Korallen und einem übergroßen Napoleonfisch. In der Tiefe sind die Fische irgendwie entspannter. Zwei kleine Nemos tollen um eine Anemone. Meine Kamera ist keine 10 cm entfernt und dennoch kommen sie immer wieder neugierig aus ihrem Versteck. Und wieder heißt es Abschied nehmen. Ich bin bereits zurückgefallen. Ich bevorzuge Tauchgänge mit mehr Ruhe. Mehr Zeit, um sich die Details anzuschauen. Viele empfinden einen Tauchgang nur als gut, wenn sie etwas „Besonderes“ gesehen haben. Ich genieße lieber die kleinek Fische. Die leuchtenden Farben. Erfreue mich an ihrer Musterung. Suche Verstecke. Schaue in die Korallen und Höhlen und vergesse die Zeit. Verzaubert in einer anderen Welt. Wie beim Schnorcheln, nur viel schöner 😍

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