Sand, Wind und Kite
Wir sind glücklich mit unserer Entscheidung, Hirifa angelaufen zu haben. Der Ankerplatz liegt im Südosten von Fakarava. Nach und nach wandert der Sturm südlich von uns hindurch. Der Wind dreht von Nordwest auf Südost und nimmt zu. Doch wir liegen gut geschützt hinter Palmen.
Der Ankerplatz ist wunderschön. Wir ankern in türkisblauen Wasser. Auf dem Motu (der Insel im Atoll) stehen Palmen. Über uns pfeift ein strammer Wind hinweg. Doch das Wasser kräuselt sich nur ein wenig. Der Strand ist sandig und weich. Die Strände hier sind meist korallenbedeckt. Hirifa scheint eine schöne Abwechslung zu sein.
Jonas entscheidet sich spontan einen Kite Kurs zu machen. Am Morgen höre ich das
Gluckern eines Außenborders. Im Boot sitzt ein junger, braun gebrannter Typ mit langen blonden Haaren – das Gesicht dick mit Zinkpaste beschmiert. Überrascht schaue ich auf, als wir auf Deutsch begrüßt werden. Kurze Zeit später, klettert Jonas über die Reling und der Kite Kurs kann beginnen:

Kitesurfen mitten im Pazifik
Ich (Jonas) finde eigentlich jeden Wassersport gut. Wenn wir dann mal wieder bei gutem Wind am Anker liegen blutet mir etwas das Herz, dass ich meine Windsurfausrüstung Zuhause lassen musste, zu groß und sperrig sind die einzelnen Teile.
Oft sieht man an den Ankerspots jedoch Kitesurfer ihre Bahnen ziehen. Das einzig große ist dabei das Board, das man aber meist gut verstauen kann. Der Kite ist zusammengepackt nur noch ein Rucksack. Also alles im Platzbudget der Jonny.
Und so finde ich eine Kiteschule im Süden von Fakarava. Zwei Stunden bei guten Windverhältnissen habe ich mir gebucht, um die Basics zu erlernen.
Und so werde ich morgens um 9 mit dem Trainerboot abgeholt und es geht raus zur Sandbank. Kurz den Kite aufgepumpt und das Trapez angelegt und schon werde ich von dem großen Schirm durchs Wasser gezogen. Vorerst bin ich noch ohne Brett einfach auf meinem Bauch unterwegs. Die meisten Schulen lassen einen am Strand im knietiefen Wasser mit dem Kite üben, mein Lehrer hat aber mit der schwimmenden Lerntechnik viele gute Erfahrungen gemacht. Es fühlt sich verrückt an, auf dem eigenen Bauch ins gleiten zu kommen. Schnell lerne ich den Kite zu steuern und einige Manöver, die für das richtige Kiten wichtig sind.
Kurz vor Ende meiner zwei Stunden ist mein Lehrer zufrieden und wirft mir das Board zu. Schnell die Füße in die Fußschlaufen und schon stehe ich (zu meinem eigenen Erstaunen) mehrere hundert Meter auf dem Board. Die Wende klappt noch nicht so gut, also das Brett wieder an die Füße geklemmt, den Kite auf die andere Seite geflogen und schon geht es wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Leider winkt mich der Lehrer dann schon zu sich heran und erklärt mir, dass wir jetzt zurück müssen, da er den nächsten Kurs hat.
Glücklich und mit Nasennebenhöhlen voller Wasser setzt er mich wieder auf der Jonny ab.
Eines steht fest: Ich werde hoffentlich schon bald, mein eignes Kite-Equipment besitzen – für noch mehr Spaß am Ankerplatz.
