18.01.2024 – Im Minijet über den Regenwald
Ein Traum wird wahr. Jonas und ich erreichen den Flughafen. Ich grinse schon den ganzen Tag vor mich hin. Einmal in einem kleinen Flugzeug fliegen. Gut. So klein ist es gar nicht. Aber dennoch passt es in meine Wunschvorstellung.
Dank Zeitstress ersparen wir uns das Laufen und die Suche nach dem Terminal. Der Uber-Fahrer setzt uns sicher vor der richtigen Tür ab und wenig später stehen wir am Checkin und erhalten unsere Boardingpässe. Die Sicherheitskontrolle fällt entspannt aus. Und schon bald kann ich am Gate meine Nase an der großen Fensterscheibe platt drücken und den „Vogel“ bestaunen. Jonas macht sich über mich lustig. Er kannte den Begriff nicht und ich wende ihn so fließend an, dass es wohl doch recht komisch wirken muss. Mir doch egal :) Meine Freude kann nichts mehr trüben. Außer vielleicht der Fakt, dass hier scheinbar ein Linienflugzeug mit sechs Sitzplätzen startet und es nicht meins ist. Bei uns finden sogar zehnmal mehr Passagiere Platz. Um freien Blick muss sich dabei keiner Gedanken machen. Die Flügel sind an der Oberseite fest. Man kann also, einmal drin, entspannt das Fahrwerk begutachten. Scheint alles gepflegt, wenn auch in die Jahre gekommen.
Wir sind recht spät dran und das Boarding beginnt bereits kurz nach unserer Ankunft am Gate. Wir verlassen das Flughafengebäude und folgen wie eine Schulklasse der Dame in gelber Warnweste. Halten am Zebrastreifen und überqueren gemeinsam das Rollfeld bis zur Treppe hin. Ich bin nicht die einzige, die sich freut. So ziemlich jeder hält inne und schießt ein Foto vor den rießigen Propellern, die düsenlos an der Vorderkante der Flügel fest sind und darauf warten anzudrehen.
Nacheinander werden sie gestartet und bringen uns zum Startbahn und in die Lüfte.
Panama City. Die Stadt liegt unter uns. Ragt empor mit ihren Wolkenkratzern. Kurz dahinter? Regenwald. Panama Kanal. Regenwald. Wir beobachten ein Schiff und sind begeistert, denn bald geht es auch für uns hier durch den Kanal.
Die Landschaft zieht unter uns hindurch bis wir durch die Wolken fliegen. Dann erreichen wir das Wundermeer der Lüfte. Das schönste am Fliegen ist der Blick auf das Wolkenmeer. Wie große dicke Wattebauschen. Als könnte man sich hineinlegen und weich vor sich hintreiben.
Viel zu schnell vergeht der Flug. Doch kommen wir endlich unserem Ziel näher. Unter uns tauchen die ersten Mangroven, Riffs und Inseln auf.. und dann sind wir da – in Bocas del Toro!

Wiedersehen – 19.01.2024
Die Vorfreude ist groß. Endlich wieder Thor. So ganz können wir es noch nicht realisieren – doch dann zeigt Jonas aus dem Fenster unserer Propeller Maschine. Dort unten. Ganz klein liegt die Thor Heyerdahl vor Anker. Ich kann sogar die drei Rahen erkennen und mein Herz macht einen kleinen Hopser. Zappelig versuche ich einen besseren Blick zu erhaschen. Doch dann macht das Flugzeug eine Kurve und Mangroven kommen in Sicht.
Schnell sinken wir tiefer und ich spüre das Ziehen in der Magengegend. Dann macht das Flugzeug einen Satz und setzt rumpelnd auf der Landebahn auf. Es fühlt sich ein wenig wie Stolpern an, doch wir kommen sicher zum Stehen und schon bald stehe ich erneut vor dem Propeller und gucke mich interessiert um. Am Ende der Landebahn ist eine Wiese. Kinder spielen Fußball und tollen umher. Ein kleines Häuschen ist für die Ankunft der Passagiere vorgesehen. Ein bereits etwas schrumpliger alter Mann begrüßt uns herzlich und lädt die Fluggäste ein mit ihm gemeinsam auf das Gepäck zu warten. Er stimmt Don’t Worry Be Happy an und nach und nach stimmen alle mit ein. So kommt wohl auch der letzte Urlauber in der karibischen Welt an!
Vier Lieder später haben wir unser Gepäck und werden von Aileen abgeholt und in unser Dschungelhotel gebracht. Ein bisschen Luxus muss auch mal sein. In einem kleinen runden Häusschen mit Glaskuppel werden wir die Nacht verbringen. Mitten im Regenwald. Ein Kontrast zur lauten Metropole von gestern!
Doch zunächst zieht es uns zurück in die Stadt. Kolja und Svenja warten auf uns. Es ist ein freudiges Wiedersehen. Mitten auf einer mit schlaglöchern übersehten Schlammpiste in Bocas del Toro. Wir umarmen uns herzlichen und es fühlt sich an, als hätten wir uns nie verabschiedet.
Es soll ein schöner Abend werden, bei Burgern une Cocktails erfahren wir den neusten Tratsch aus dem Verein und von Bord. Und die Vorfreude steigt!

Weitere Blogartikel

Related projects