Panama City

La Playita wird es wohl nicht auf die Top 10 unserer Ankerplätze der Welt schaffen. Womöglich nicht mal auf die Top 100.

Im Dunkeln sieht man die Reede der Berufsschiffe. Hunderte weiß-gelbliche Lichter erhellen die Nacht. In der Ferne hört man die Motoren und Lüfter der vorbeifahrenden Schiffe brummen. Fischer und Motorboote ziehen teilweise mit voller Geschwindigkeit an den verankerten Yachten vorbei. Neben uns liegt ein französischer Katamaran mit einer hysterischen Ehefrau. Im Hafen bezahlt man 16$ am Tag, um sein Dinghi parken zu dürfen. Das umgehen wir entspannt indem wir stattdessen mit unserem SUP an das felsige Ufer neben dem Hafen fahren. Oder bei Freunden hitchhiken.. unser Dinghi ist und bleibt verstaut.

Die Skyline der Stadt bleibt uns hinter der Halbinsel verborgen. Doch wir sind uns ihrer doch sehr bewusst. Weder Jonas, noch mich zieht es so richtig in die Stadt. Hauptsächlich, zum Einkaufen, Proviantieren und Ersatzteile finden.

Es gibt riesige Amerikanische Malls. Und es ist ein regelrechter Kulturschock. Dies wird die letzte große Stadt sein. Next Stop: Paradies. Ich bin mir nicht sicher, wie groß Papeete ist, doch ich denke so richtig in eine Stadt kommen wir erst wieder in Neuseeland im November.

Dafür findet man hier alles, was das Herz begehrt. Essenstechnisch meine ich: Burger, Pizza, Steaks, Tacos – da schlägt das Fast Food Herz höher. Unsere Freunde warnen uns bereits von der anderen Seite des Pazifik: Genießt Essen gehen, so lange ihr könnt!  Mit dem Uber geht es durch die Stadt. Uber fahren ist hier unglaublich günstig. Ein Vorteil, den wir für unsere Einkaufstouren wohlwollend ausnutzen möchten. Vorbei an Hochhäusern, Malls, vorbei an der Altstadt und ihren Rooftop-partys. Panama City kenne ich bereits aus der Vergangenheit und auch wenn ich kein Städte-Fan bin, find ich es cool hier zu sein. Der Panamesische Flair gemischt mit amerikanischen Einfluss gefällt mir einfach zu gut! Umso schwerer, dass wir in wenigen Tagen bereits wieder weiter müssen. Doch wie bereits gesagt: Der Pazifik und das Unbekannte rufen!

Proviantierung für 7 Monate

Ist es vorstellbar, 7 Monate in keinen richtigen Supermarkt zu gehen? Wie viele Dosen Mais brauche ich denn in so einer langen Zeit? Wie viel Klopapier? Wie viel Bier?

Ein wenig ratlos sitze ich vor meiner Einkaufsliste. Manchen Dinge sind einfach – Spülmittel, Seife, Salz und Zucker. Ich weiß, wann ich es zuletzt gekauft habe und kann mir unseren Verbrauch ausrechnen. Prinzipiell kaufe ich nach dem frei Schnauze Prinzip ein. Ich laufe durch den Supermarkt und kaufe alles ein, worauf ich wir Lust haben. In der Regel läuft Jonas separat durch den Supermarkt und wenn ich beim Wagen ankomme, schauen unter meinen Sachen zusätzlich noch Schokolade, Kekse und Gummibärchen aus dem Wagen. Sie lächeln mich unschuldig an. Jonas lächelt mich unschuldig an und zuckt mit den Schultern. Das ist auch wichtig!

Unsere Reiseroute führt uns von Panama zu den Maquesas und anschließend weiter zu den Tuamotus. Zwei der entlegensten Inselgruppen der Welt. Proviant dort wird rar sein. Und auch danach wissen wir nicht, wie gut oder vor allem wie teuer das Essen sein wird. Also schmeiße ich seufzend weitere Dosen mit Tomaten, Mais und Kidneybohnen in den Einkaufswagen. Andere haben sich wahrscheinlich einen genauen Essensplan zurecht gelegt. Jonas und ich schauen einfach, wies läuft. Wird schon schief gehen. Am Ende des Tages sind zwei Einkaufswägen zum Bersten voll. Der Kassenzettel ist fast so lang, wie ich hoch. Und das ist erst der Anfang. Ich vermute, dass mindestens noch 5 weitere Einkaufswägen in das Boot müssen. Zusätzlich brauchen wir Trinkwasser. Wir starten in den Pazifik mit 260 L in Tanks, 80 L in unseren großen Kanistern und 1L pro Person und Tag (40 Tage Planung) in kleinen Kanistern als Notfallwasser. Wir brauchen Diesel für 7 Tage. 350 L. Brauchen Dinghi Sprit. Brauchen alles was man so täglich braucht. Die Jonny ist vollgepackt. Gleichzeitig nutzen wir unsere Zeit, um Ballast loszuwerden. Bücher, Klamotten und Badschränke aussortieren. Es ist unglaublich, was man alles dabei hat und gar nicht braucht.. Anders rum ist es unglaublich, wie viel wir tatsächlich brauchen. Brauchen um hoffentlich 7 Monate nur Frischproviant kaufen zu müssen.

 

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